„Wie die Bibel sagt, wird Gott ‘die verderben, die die Erde verderben’ (Offenbarung 11:18). Damit steht fest,
dass Jehova Gott nicht vorhat, unseren Planeten zu vernichten. Er wird vielmehr die böse menschliche Gesellschaft vernichten, die sich seiner Herrschaft widersetzt. Er wird dabei nach demselben Prinzip vorgehen wie bei der Sintflut zur Zeit Noahs (1. Mose 6:11-14; 7:1; Matthäus 24:37-39). (....) Müssen sich auch Menschen, die den wahren Gott anbeten und ihm gehorchen, vor den erschreckenden Ereignissen in Harmagedon fürchten? Auf keinen Fall, denn Gottes Diener auf der Erde werden sich an diesem Konflikt nicht beteiligen. Und sie werden zudem von Jehova beschützt werden.“ –„Erwachet! 8.Juli.2005 Doch was passiert, wenn man die „Wahrheit als braver Diener Gottes“ gelebt hat und sich bewusst dagegen entscheidet? Was passiert, wenn man aus einer Glaubensgemeinschaft austritt, in der man bisher, wohl behütet, sein ganzes Leben verbracht hat? Was passiert, wenn diese Glaubensgemeinschaft die Überzeugung hat, Aussteiger seien Abtrünnige, die Satan folgen und somit ausgeschlossen werden müssen? Meine Fotoserie „zweitausendsieben“ thematisiert den Ausstieg aus den Zeugen Jehovas einer jungen Frau und die Belastungen, die damit einhergehen. Mit „Abtrünnigkeit“ ist gemeint, dass man sich von der wahren Anbetung distanziert, davon abfällt, sie vollständig aufgibt und dagegen rebelliert. Über jene sagt die Lehre der Zeugen Jehovas, dass sie „geistig krank“ sind und andere mit ihrem treulosen Gedankengut infizieren wollen. Laut den Zeugen rät Jehova dringend jeglichen Kontakt mit ihnen zu meiden, sie weder in ihr Haus aufzunehmen, noch zu grüßen. Denn ein Gruß könnte zu einer Unterhaltung führen und das könnte eine Freundschaft bedeuten. Diese konsequente Haltung rechtfertigen sie mit ihrer Liebe zum „Gott der Wahrheit“. Zeugen Jehovas brechen also oft radikal mit den Ausgetretenen – selbst wenn es sich um engste Vertraute oder Familienmitglieder handelt. |